Das mobile Bezahlen mit dem Smartphone gilt als das Bezahlverfahren der Zukunft. Jedoch mangelt es Händlern und Verbrauchern an Wissen über die Möglichkeiten des kontaktlosen Mobile Payment sowie an Vertrauen in das neue Verfahren.
Mobile Payment ist zukunftsträchtig
Verbraucher und Händler wagen sich langsam an die neue Technologie heran

Ein Drittel der Deutschen ist bereit für die neue Technologie
Viele Verbraucher wissen nicht genau, wie das mobile Bezahlen funktioniert und welche Vorteile es bringt. Oft wissen sie einfach nicht, dass sie auch kontaktlos bezahlen könnten. Nur wenige Kunden haben das kontaktlose NFC-Verfahren (Near Field Communication oder Nahfeldfunk) schon genutzt. Aber jeder dritte Smartphone-Nutzer ist grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber Mobile Payment, so eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. Allen Prognosen, Umfragen und Studien zum Trotz hat Mobile Payment in Deutschland heute noch keinerlei Alltagsrelevanz.
Mehr Angebote notwendig
Der deutsche Markt braucht noch Zeit. Erst 2018 werden alle Bezahlterminals in Deutschland NFC-fähig sein und damit das kontaktlose Bezahlen per NFC ermöglichen. Doch sobald die Terminals der Händler flächendeckend vorhanden sind, wird der Durchbruch beim digitalen Bezahlen erwartet. In Deutschland waren Ende 2015 rund 80.000 Kassenterminals NFC-fähig, darunter die meisten Tankstellen, Discounter, große Supermarktketten und Drogerien. Das entspricht gut zehn Prozent aller Kassenterminals in Deutschland. Die Technologie ermöglicht zudem weitere praktische Anwendungen und könnte in Zukunft die physische Brieftasche komplett ersetzen.
Kundenvertrauen muss gestärkt werden
Das NFC-Verfahren gilt als besonders sicher: Banken und Kreditkartenanbieter verschlüsseln die Kundendaten zudem und bieten so ein Höchstmaß an Sicherheit. Zur weiteren Absicherung können die Nutzer eine Transaktion außerdem beispielsweise durch einen Fingerabdruck oder die zusätzliche Eingabe ihrer PIN vor einem Zugriff von außen schützen. Doch über ein Drittel der Smartphone-Nutzer trauen der Sicherheit nicht.
Die Technologie ist vorhanden
Die großen Smartphone-Hersteller haben die NFC-Technologie schon in ihre aktuellen Geräte integriert. Beim kontaktlosen Bezahlen braucht der Kunde lediglich sein Handy an ein entsprechendes Lesegerät zu halten, um zu bezahlen. Die Abrechnung erfolgt über die Kreditkarte. Ebenso ist es möglich, sich mit dem Smartphone am Geldautomaten mit Bargeld zu versorgen. Dazu braucht der Nutzer eine entsprechende App, die Bankkarte ist hierfür nicht mehr nötig. Kontaktloses Bezahlen per NFC ist auch ohne Smartphone möglich. Man setzt stattdessen die entsprechend ausgerüstete Kredit- oder Bankkarte ein.
Vorteilhaft für Händler
Das digitale Portmonee wird zukünftig Bezahlprozesse nicht nur für den Kunden, sondern auch für den Unternehmer ökonomischer gestalten. Er muss weniger Bargeld vorhalten, was Kosten spart und Fehler beim Herausgeben des Wechselgelds verhindert. Die Mitarbeiter an der Kasse fühlen sich sicherer, zum Beispiel an nachts geöffneten Tankstellen. Ohne Bargeld gibt es auch weniger Probleme mit Falschgeld, was angesichts der steigenden Zahl an Blüten nicht unbedeutend ist. Im vergangenen Jahr wurden nämlich so viele gefälschte Euro-Scheine aufgegriffen wie noch nie.
Mobiles Marketing
Für Händler ergeben sich weitere Möglichkeiten für das Marketing, denn der Mehrwert für eine Firma geht über die praktischen Vorteile der bargeldlosen Abwicklung von Zahlungen hinaus. Das Unternehmen präsentiert sich als modern und fortschrittlich. Außerdem kann es über mobile Kanäle in den Dialog mit dem Kunden treten. Das Mobile Wallet bietet zum Beispiel Raum für Treuekarten, Rabattangebote und spezielle Produktinformationen.
Kontaktlose Transaktionen im Alltag
Der Mehrwert für den Kunden liegt neben der bequemen Bezahlmethode in der Ablösung der Brieftasche. Neben Bargeld soll das "Mobile Wallet" beispielsweise auch Ausweise, Eintrittskarten und Fahrscheine ersetzen. Zudem ist das Platzangebot auf dem Mobiltelefon fast unbeschränkt, so dass auch Zugangsberechtigungen zum Büro oder Mietwagen abgelegt werden können. Wer eine elektronische Brieftasche nutzen will, registriert sich bei der Wallet seines Mobilfunkbetreibers. In Deutschland stehen dann über 60.000 Akzeptanzstellen zur Verfügung.
Zuletzt aktualisiert am 15. September 2016.